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Memorandum of Understanding

NRW-USA-Kooperationen in der Quantenforschung gestärkt

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Gruppenbild der Unterzeichner © MKW NRW
Trafen sich zur Unterzeichnung des Memorandum of Understanding in Kalifornien (v.r.n.l.): NRW-Wissenschaftsministerin Ina Brandes, Prof. Manfred Bayer (Rektor TU Dortmund und wissenschaftlicher Sprecher EIN Quantum NRW), Prof. Lisa Alvarez-Cohen (Vize-Provost für Akademische Planung und Leitende Internationale Beauftragte UC Berkeley), Prof. Katherine (Kathy) Yelick (Vizekanzlerin für Forschung UC Berkeley) und Prof. Steven Kahn (Dekan für Mathematik und Naturwissenschaften UC Berkeley).
Im Rahmen einer Delegationsreise des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft (MKW) in die Vereinigten Staaten mit Ministerin Ina Brandes hat Rektor Prof. Manfred Bayer in der Sommerpause ein Memorandum of Understanding mit der University of California, Berkeley (UC Berkeley) unterschrieben. Als Partner des Kompetenznetzwerks „EIN Quantum NRW“ will die TU Dortmund ihre wissenschaftliche Zusammenarbeit in der Quantenforschung mit der renommierten US-amerikanischen Universität verstärken. Auch an weiteren Stationen in San Francisco und Chicago haben sich nordrhein-westfälische und amerikanische Vertreter*innen aus Wissenschaft und Wirtschaft zu Quantentechnologien, Batterieforschung sowie strategischen Partnerschaften für Zukunftstechnologien ausgetauscht.

Leistungsstarke Computer für die schnelle Verarbeitung von großen Datenmengen, hochempfindliche Sensoren oder neue Verschlüsselungsverfahren – Quantentechnologien sollen mithelfen, neue Antworten auf große Fragen und Herausforderungen unserer Zeit zu liefern. Mehr als ein Dutzend Forschungseinrichtungen in NRW haben daher 2022 zusammen mit Wirtschaftsvertreter*innen das Netzwerk „EIN Quantum NRW“ ins Leben gerufen, um neueste Erkenntnisse zu teilen, innovative Projekte anzustoßen und Fachkräfte für dieses Zukunftsfeld auszubilden.

Auch am Lawrence Berkeley National Laboratory der UC Berkeley arbeiten Wissen­schaft­ler*innen an der Weiterentwicklung von Hard- und Software für das Quantencomputing und forschen zu Materialien, Algorithmen oder Anwendungen dieser neuen Technologien. In einer gemeinsamen Absichtserklärung haben die TU Dortmund und die UC Berkeley daher festgehalten, dass sie Kooperationen in Forschungsprojekten sowie die Ausrichtung gemeinsamer Konferenzen, Workshops und Seminare im Bereich der Quantenforschung in Betracht ziehen wollen. Zudem wollen beide Universitäten Wege ausloten, um gegenseitige Gastaufenthalte zu ermöglichen – sowohl für Professor*innen als auch für Postdocs, Doktorand*innen sowie Masterstudierende.

Grundlagenforschung in Dortmund

„Die Anwendbarkeit der Quantentechnologien steht noch ganz am Anfang“, erklärt Manfred Bayer, Rektor der TU Dortmund und wissenschaftlicher Sprecher des Kompetenznetzwerks EIN Quantum NRW. „Die Grundlagen kommen dabei aus den Universitäten – wir tragen dazu bei, das Verständnis von Quanteneffekten zu vertiefen und neue Phänomene zu entdecken, die für die Entwicklung in Quantencomputing, Quantenkommunikation und anderen Anwendungen relevant sind.“ Beispielsweise forschen Physiker*innen der TU Dortmund seit 2014 im DFG-Sonderforschungsbereich 142 „Maßgeschneiderte nichtlineare Photonik: Von grundlegenden Konzepten zu funktionellen Strukturen“ gemeinsam mit der Universität Paderborn zu den Grundlagen der Quantenoptik. Dabei manipulieren die Wissen­schaft­ler*innen gezielt Photonen – kleine Lichtteilchen, aus denen elektromagnetische Strahlung besteht. Ziel der Physiker*innen ist es, die Forschungsaktivitäten des Sonderforschungsbereichs von den Grundlagen der Licht- und Materialphysik bis hin zur Anwendung zu treiben, zum Beispiel für die Informations- und Kommunikationstechnologie.

Für die Erforschung und den Transfer von Quantentechnologien sind Wissen­schaft­ler*innen der TU Dortmund auch an zwei aktuellen Projekten des europäischen Netzwerks „QuantERA“ beteiligt, das von der EU, der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und der VDI Technologiezentrum GmbH gefördert wird. Im Projekt „MEEDGARD“, das Dr. Doris Reiter von der Fakultät Physik leitet, erforschen Partner*innen aus Deutschland, Österreich, Großbritannien und Polen, wie Informationen im Kernspin von Atomen in einem Quantenpunkt, einer nanoskopischen Halbleiterstruktur, gespeichert werden können. Das Projekt „QuCABOoSE“, an dem Prof. Marc Aßmann von der Fakultät Physik zusammen mit Partner*innen aus Deutschland, Polen, Italien und der Tschechischen Republik beteiligt ist, widmet sich der Frage, wie für die technologische Anwendung eine Umgebung so maßgeschneidert werden kann, dass sie die fragilen Quantenzustände nicht beeinträchtigt und sogar nützliche Funktionen übernehmen kann.

Wissenschaftlicher Austausch in den USA

Um die Grundlagenforschung von Quanteneffekten sowie den technologischen Transfer weiter auszubauen, wollen die TU Dortmund und das Netzwerk EIN Quantum NRW in Zukunft auch enger mit amerikanischen Partner*innen zusammenarbeiten.

Manfred Bayer sagt: „Ich bin sicher, von einer Vertiefung der wissenschaftlichen Beziehungen mit Kolleginnen und Kollegen in Berkeley können beide Seiten profitieren, denn Erkenntnisfortschritt lebt vom internationalen Austausch.“ Die breit ausgerichtete Spitzenforschung zu Quantencomputing in Berkeley bietet zahlreiche Anknüpfungspunkte für wissenschaftliche Kooperationen. Das Memorandum of Understanding unterschrieb Manfred Bayer gemeinsam mit Prof. Lisa Alvarez-Cohen, Vize-Provost für Akademische Planung und Leitende Internationale Beauftragte der UC Berkeley, im Beisein von Wissenschaftsministerin Ina Brandes bei einem Besuch auf dem kalifornischen Campus.

Foto beim Unterschreiben des Memorandum of Understanding © MKV NRW
Im Beisein von Wissenschaftsministerin Ina Brandes (r.) unterschrieben Rektor Manfred Bayer (M.) und Prof. Lisa Alvarez-Cohen (l.) das Memorandum of Understanding.

Im Rahmen des NRW-USA-Jahres, mit dem die Landesregierung die rund 340-jährige Beziehung zu den Vereinigten Staaten würdigt, hat die NRW-Wissenschaftsministerin im Juli zusammen mit Vertreter*innen von Universitäten, Forschungseinrichtungen und Unternehmen verschiedene Labore, Universitäten und Firmen in Chicago sowie San Francisco besucht. Als wissenschaftlicher Sprecher des Netzwerks EIN Quantum NRW und Rektor der TU Dortmund nahm Manfred Bayer an der Delegationsreise teil und tauschte sich mit amerikanischen Wissen­schaft­ler*innen und Expert*innen aus. Schwerpunkte der Reise waren die Themen Quantentechnologie, Batterieforschung und strategische Partnerschaften für Zukunftstechnologien.