Physikprofessor aus den USA lehrt im Sommersemester an der TU Dortmund
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Die Fakultät Physik hat zum Sommersemester 2022 den Ulrich-Bonse-Gastlehrstuhl für Instrumentierung eingerichtet. Als erster Gastprofessor lehrt Prof. Andreas Jung von der amerikanischen Purdue University für ein Semester an der TU Dortmund. Jedes Semester wird die Fakultät Physik im Rahmen des Programms einen neuen international ausgewiesenen Gast begrüßen. Der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) fördert den Gastlehrstuhl über sein Gastdozentenprogramm.
„Der neue Gastlehrstuhl leistet einen wichtigen Beitrag zur Internationalisierung der Lehre“, sagt Prof. Kevin Kröninger, Dekan der Fakultät Physik. „Unsere Studierenden bekommen einen Eindruck von Lehrkonzepten und Dozierenden aus dem Ausland – uns das auf dem heimischen Campus.“ Alle Gastprofessor*innen sind ausgewiesen in der Instrumentierung: Ein wichtiges Gebiet für Physiker*innen, denn wissenschaftliche Instrumente, die für die Forschung benötigt werden, können in der Regel nicht einfach gekauft werden, sondern müssen von Physiker*innen selbst entwickelt werden. In der Teilchenphysik etwa entwickeln Arbeitsgruppen aus aller Welt gemeinsam die großen Experimente am Teilchenbeschleuniger LHC im Schweizer Forschungszentrum CERN. Auch in der Festkörper- und Medizinphysik müssen aus einzelnen Komponenten komplexe Messsysteme aufgebaut werden.
Weitere Gäste aus Kanada, Japan und Italien erwartet
Andreas Jung ist der erste Gastprofessor im Rahmen des neuen Programms. Für ihn ist die TU Dortmund eine alte Bekannte: 2004 hat er hier sein Diplom gemacht. Inzwischen lebt er in den USA und hat eine Professur für Physik und Astronomie an der Purdue University in Indiana inne. Der experimentelle Teilchenphysiker forscht am CMS-Experiment am CERN. Er ist dort an der Weiterentwicklung von Detektoren beteiligt, die neue Erkenntnisse über die Physik schwerer Quarks liefern können. Im Rahmen seiner Gastprofessur an der TU Dortmund wird er englischsprachige Lehrveranstaltungen halten und Prüfungen abnehmen. Außerdem hat er die Möglichkeit, an Forschungsprojekten mitzuwirken und Abschlussarbeiten zu betreuen.
Fachlich werden alle Gastprofessor*innen ihren Studierenden neue Impulse geben, indem sie eine Brücke zwischen der theoretischen Ausbildung in der Instrumentierung und ihren praktischen Erfahrungen schlagen. In den kommenden drei Semestern erwartet die Fakultät Physik weitere Gäste aus Kanada, Japan und Italien. Die Lehrveranstaltungen der Gastprofessor*innen sind fester Bestandteil des internationalen Masterstudiengangs „Advanced Methods in Particle Physics“. Dieses hochspezialisierte Angebot mit dem Schwerpunkt Teilchenphysik wird seit dem Wintersemester 2021/22 in Kooperation mit der Universität Bologna in Italien und der Universität Clermont Auvergne in Frankreich angeboten und resultiert in einem gemeinsamen Abschluss aller drei Universitäten.
Namensgeber Prof. Ulrich Bonse
Namensgeber für den neuen Gastlehrstuhl ist Prof. Ulrich Bonse: Er kam 1970 an die neugegründete Universität Dortmund und ist Gründungsmitglied der Fakultät Physik, die er auch noch nach seiner Emeritierung im Jahr 1993 geprägt hat. Er war unter anderem Dekan der Fakultät, Senator der Universität und Prorektor Forschung. Prof. Bonse wurde für seine Forschung und seinen Einsatz für die TU Dortmund mehrfach ausgezeichnet. Seine Forschungsschwerpunkte waren die Röntgen-Interferometrie und die Röntgen-Mikrotomographie mit Synchrotronstrahlung.
Visiting Professor & Visiting Scholar Program
Um die Internationalität der Lehre zu stärken, hat die Prorektorin Internationales der TU Dortmund, Prof. Tessa Flatten, im Herbst 2021 das „Visiting Professor & Visiting Scholar Program“ aufgelegt, an dem auch Prof. Andreas Jung teilnimmt. Alle Fakultäten haben im Rahmen des neuen Programms die Möglichkeit, Gäste aus dem Ausland an die TU Dortmund einzuladen. Das Rektorat honoriert die Aktivitäten, indem die Gäste ein Einladungsschreiben sowie ein Zertifikat über ihren Gastaufenthalt erhalten. Das Referat Internationales unterstützt außerdem mit einer Vielzahl an Welcome Services.