Promotionsvortrag von Matthias Gianfelice
- Verteidigung
Die von Dennis Gábor 1948 vorgestellte Holographie sollte zur besseren Auflösung des Elektronenmikroskops beitragen. Die Verwendung mit Elektronenwellen ließ aber noch auf sich warten: Erste experimentelle Umsetzung fand die Lichtholographie, in deren Rahmen die holographische Idee substantiell weiterentwickelt werden konnte. Durch Erzeugung eines Phasenkontrasts wird in einer zweidimensionalen Aufnahme neben der Amplituden- auch eine Phaseninformation gespeichert. Damit ist die Rekonstruktion der ursprünglichen Objektwelle und von jedem Betrachtungsort aus eine dreidimensionale Bildwiedergabe unter anderer Perspektive möglich. Im Sinne der ersten Idee Gábors verfolgt die Elektronenholographie das Ziel, atomare Strukturen aufzulösen. Mittels der Computerholographie kann die Rekonstruktion der Kristalle sichtbar gemacht werden. In dieser Arbeit sollen Simulationen der Elektronenholographie mittels Electron Backscatter Diffraction (EBSD) auf planem Schirm zeigen, dass die erfolgreiche Rekonstruktion eines Wolframeinkristalls mit bereits heute vorhandenen Apparaturen möglich ist. Dazu wird zunächst ein theoretisches Fundament vorgestellt. Anhand der Schirmgröße und -auflösung wird ermittelt, unter welchen Voraussetzungen eine holographische Rekonstruktion möglich ist. Ermittelte Grenzwerte werden quantitativ erläutert. Durch Definition eines Bewertungskriteriums ist es möglich, die Rekonstruktionen automatisiert auszuwerten. Mit der Einführung der Additionsmethode werden die ursprünglichen Limitierungen in Teilen aufgehoben und die Rekonstruktion deutlich stabilisiert. Abschließend wird die experimentelle Umsetzbarkeit diskutiert.