Promotionsvortrag von Henning Manke
- Verteidigung
Intraokulare Tumoren stellen ein lebensbedrohliches Risiko dar. Kleinere Tumoren können mit 106Ru-Applikatoren behandelt werden. Größere Tumoren werden dagegen entweder mit 125I-Applikatoren behandelt, was ein höheres Risiko von Nebenwirkungen mit sich bringt, oder mit Protonen bestrahlt, was nur an wenigen spezialisierten Zentren möglich ist. Darüber hinaus birgt die Protonentherapie das Risiko, dass das Tumorgewbe ischämisch wird. In dieser Arbeit wird ein neuartiges kombiniertes Therapiekonzept vorgestellt und analysiert. Das Konzept kombiniert den Einsatz von 106Ru-Applikatoren und externer Strahlentherapie in Form von niederenergetischen Röntgenstrahlen. Mit der konfokalen Bestrahlungstechnik und der Verwendung des 106Ru-Applikators als Absorber für die Röntgenstrahlen kann gesundes Gewebe geschont werden, um das Risiko von Nebenwirkungen zu minimieren. Es kann relativ kostengünstig in Kliniken implementiert werden und stellt eine neue bulbuserhaltende Modalität für große intraokulare Tumoren dar.
Als erste Schritte zu diesem Therapiekonzept werden Messungen und deren Ergebnisse vorgestellt, die mit einem neuen Festkörperphantom und drei verschiedenen Detektortypen durchgeführt wurden, um die Absorption der Röntgenstrahlen in einem 106Ru-Applikator zu bewerten. Zusätzlich wird der medizinisch-physikalische Nutzen untersucht. Mit einem neuartigen Software-Workflow werden 3D-Modelle mit anonymen Patientendaten aus dem Universitätsklinikum Essen erstellt und die Strahlentherapie simuliert. Dosis-Volumen-Histogramme werden ausgewertet, um das kombinierte Therapiekonzept zu bewerten und mit der alleinigen Brachytherapie zu vergleichen.