AG Astroteilchenphysik in RDS aufgenommen
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In der Arbeitsgruppe Astroteilchenphysik der Fakultät Physik studieren die Forscherinnen und Forscher extreme Objekte wie massereiche Schwarze Löcher in den Zentren von Galaxien und Sternexplosionen sowohl mittels der Beobachtung elektromagnetischer Strahlung, als auch durch den Nachweis von Neutrinos, also sehr durchdringenden Elementarteilchen. Ein Schwerpunkt der Aktivitäten liegt bei der Beobachtung von harter Gammastrahlung mit Energien im GeV bis TeV – Bereich, und bei Neutrino-Energien bis hin zu PeV. Wegen der enormen Datenmengen, die moderne Teleskope erzeugen, ist einerseits die enge Kooperation mit Kolleginnen und Kollegen aus der Informatik eine wesentliche Säule des Forschungserfolges. Andererseits kann ein komplettes Bild dieser faszinierenden Himmelsobjekte nur durch die Einbeziehung von Beobachtungen aus möglichst vielen Wellenlängenbereichen entstehen. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler am Lehrstuhl Astroteilchenphysik haben sich daher in den letzten Jahren zunehmend weitere Wellenlängen – Fenster zum Kosmos erschlossen, beispielsweise in der Radioastronomie.
Um die Aktivitäten der großen astronomischen und astrophysikalischen Forschungseinrichtungen besser zu koordinieren, wurde 1959 der „Rat Deutscher Sternwarten (RDS)“ gegründet, der seitdem die Aktivitäten wellenlängenübergreifend bündelt, und heute als Organ der Astronomischen Gesellschaft auch zentraler Ansprechpartner in forschungspolitischen und strategischen Fragen der Astro- und Astroteilchenphysik in Deutschland ist. Auch wenn der Begriff „Sternwarte“ vielleicht zuerst andere Assoziationen weckt, finden astrophysikalische Beobachtungen heutzutage natürlich an Teleskopstandorten verteilt über NRW, Deutschland und die ganze Erde statt.
Die Verbreiterung der Dortmunder Forschungsaktivitäten in Richtung der Astronomie auch bei kleineren Energien auf der einen, und das wachsende Interesse der Astronomie – Community an modernen Methoden des Forschungsdatenmanagements und des maschinellen Lernens, die in Dortmund seit langem etabliert werden, ließen im Laufe des Jahres 2020 einen Beitritt zum RDS für alle Beteiligten wünschenswert und vorteilhaft erscheinen. Nach einer Vorstellung der Dortmunder Forschungsaktivitäten bei der virtuellen Ratssitzung im zweiten Halbjahr fiel das Ergebnis der Abstimmung der bisherigen Mitglieder einstimmig aus: Der Lehrstuhl Astroteilchenphysik wurde als 41. Mitgliedsinstitut in den RDS aufgenommen.
Für die Dortmunder Forscherinnen und Forscher bedeutet das, dass sie nicht nur wie bereits bisher von etablierten Verfahren zur Koordination von wellenlängenübergreifenden Beobachtungen Gebrauch machen können, sondern zukünftig auch bei strategischen Entscheidungen in erster Reihe am Tisch sitzen und mitstimmen können. Und auch für die Dortmunder Studierenden wird der intensivere Austausch mit anderen astronomischen Forschungseinrichtungen in Deutschland sicherlich viele Perspektiven und Chancen eröffnen.