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Das neue Einheitensystem - Mehr Präzision geht nicht

Beginn: Ende: Veranstaltungsort: Hörsaalgebäude II, Hörsaal 1 und 2 (mit Vorlage Impf-, Genesungs- oder Testnachweis) und online als Live-Stream
Veran­stal­tungs­art:
  • Brötchen-und-Borussia
Vortrag in der Reihe "Brötchen und Borussia" von Dr. Dr. Jens Simon (Physikalisch-Technische Bundesanstalt)

Wer eine Revolution plant, sollte gut vorbereitet sein. Und manchmal ist es dazu nötig, alle Details bis zur letzten Nachkommastelle genau festzulegen. Eben dies haben die Wis­sen­schaft­ler des Messens, die Metrologen, getan, bevor sie dem In­ter­natio­nalen Einheitensystem (Système in­ter­na­tio­nal d`unités, kurz: SI) eine völlig neue Grundlage ge­ben konn­ten. Vorbei nun die Zeiten, in denen etwa ein Metallzylinder mit all seinen Unzulänglichkeiten der Welt sagte, was ein Kilogramm sein soll. An die Stelle dieser „Verkörperung“ und anderer idealisierter Vorschriften sind nun Naturkonstanten wie die Licht­ge­schwin­dig­keit, das Planck´sche Wirkungsquantum und die Boltzmannkonstante getreten. Diese Konstanten tauchen in den fun­da­men­ta­len Gleichungen der Physik auf und be­stim­men somit das „Regelwerk“ der Natur. Nachdem metrologische In­sti­tute auf der ganzen Welt in extrem aufwendigen Ex­pe­ri­men­ten die Wer­te der wichtigsten Naturkonstanten möglichst exakt gemessen haben, wurden deren Wer­te nun ein für alle Mal festgelegt und bilden ab jetzt das Fun­da­ment allen Messens. Und für die Geschichtsbücher: Diese (friedliche) Revolution fand am 20. Mai 2019 statt. Ihre Aus­wir­kungen könnten Bestand haben für alle Zeiten.

Jens Simon © Jens Simon​/​PTB
Dr. Dr.Jens Simon (PTB)