Promotionsvortrag von Leonora Kardum

Das IceCube Neutrino Observatory, das sich am Südpol in einem Kubikkilometer unterirdischen Eises befindet, ist ein hochmodernes Experiment zum Nachweis von Teilchen mit hoher Energie, wobei der Schwerpunkt auf der Untersuchung der Neutrinophysik liegt. Der Neutrinofluss kann in drei verschiedene Komponenten unterteilt werden: astrophysikalische Neutrinos aus extraterrestrischen Quellen; konventionelle Neutrinos, aus dem Zerfall von Pionen und Kaonen in atmosphärischen Luftschauern; und prompte Neutrinos, die noch nicht gemessen wurden, aber aus dem Zerfall von Hadronen aus Charm-Quarks erwartet werden. Diese Studie zielt darauf ab, den Gesamtfluss der Neutrinos auf der Erde zu rekonstruieren, und legt einen besonderen Schwerpunkt auf die Untersuchung der vorhergesagten Winkelabhängigkeit. Die Entfaltung umfasst eine Reihe von Techniken, die darauf abzielen, eine physikalische Größe modellunabhängig zu bestimmen. In dieser Analyse wird das Energiespektrum von Myon-Neutrinos mit Hilfe einer innovativen Technik zur Umformung des beobachtbaren Raums entfaltet, um eine angemessene Anzahl von Ereignissen im Bereich der niedrigen Statistik bei den höchsten Energien sicherzustellen. Diese Arbeit präsentiert das ungefaltete Energie- und Zenitwinkelspektrum, das aus elf Jahren IceCube-Daten im Energiebereich von 500 GeV bis 4 PeV rekonstruiert wurde, und vergleicht die Ergebnisse sowohl mit Modellvorhersagen als auch mit früheren Messungen.